Selbstsabotage: Warum wir es wirklich tun & wie du es änderst

Selbstsabotage hält uns oft klein und verhindert unser Potenzial. So stärkst du deine Selbstwirksamkeit.

Selbstsabotage ist einer der häufigsten Gründe, warum wir unsere Ziele auf morgen verschieben, uns stoppen, bevor wir wirklich für sie losgehen und uns davon abhalten, das zu tun, was wir wirklich tun wollen. Sie hält uns kleiner als wir wirklich sind und minimiert dabei auch noch unser Potenzial.

Also höchste Zeit, um Selbstsabotage zu bemerken und bewusst zu verändern.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Warum es so kraftvoll ist, Selbstsabotage zu erkennen und zu überwinden

  • Was Selbstsabotage ist

  • Woran du erkennst, dass du dich selbst sabotierst

  • Warum wir die meisten Selbstsabotageprogramme gar nicht erkennen

  • Wie du von Selbstsabotage zu Selbstwirksamkeit switcht

Warum es so kraftvoll ist, Selbstsabotage zu erkennen

In dem Moment, indem wir Selbstsabotageprogramme überwinden, verbinden wir uns wieder mit unserer natürlichen Kraft und Power. Wir fühlen uns selbstwirksamer, machtvoller und gestärkter.

Denn, wie oft hast du schon zu dir gesagt: genug ist genug, … um dich dann in exakt dem gleichen Muster wiederzufinden.

Denn: Wie oft träumst du von etwas, oder hast ein ganz klares Vorhaben und wie von einer unsichtbaren Hand, hältst du dich davon ab es zu tun und tust es dann doch nicht?

Wie oft wollen wir beruflich etwas verändern oder sportlicher werden und scheitern dann am gleichen Punkt, weil die gleichen Emotionen und Gedanken uns daran hindern etwas wirklich umzusetzen.

Oft sabotieren wir Bereiche in unseren Beziehungen, um am Ende wieder mit der gleichen Thematik dazustehen.

Meist passiert das gar nicht bewusst, sondern es ist Teil unserer Konditionierung. Denn unser Bewusstsein erschafft immer auf Basis unserer unterbewussten Programme. So entsteht unser Wirklichkeits-Loop.

Wann immer wir etwas tun, obwohl wir eigentlich etwas ganz anderes wollen, steckt ein Schutzmechanismus dahinter. Wir sind nicht unser größter Feind, wie manchmal erklärt wird, sondern immer unser bester Freund.

Selbstsabotage: was steckt eigentlich dahinter?

Wie so häufig liegt die Ursache im Unterbewusstsein. Denn wenn wir etwas nicht tun, was wir eigentlich tun wollen, dann hat das Unterbewusstsein die Kontrolle übernommen und eine Gefahr gewittert.

Selbstsabotage ist eine Reaktion auf eine wahrgenommene Gefahr. Das bedeutet nicht, dass sie real ist, sondern lediglich, dass wir sie in dem Moment so wahrnehmen. Das bedeutet auch, wir können sie transformieren und verändern.

Es gibt bewusste und unterbewusste Selbstsabotage. Da aber die bewusste Selbstsabotage nur 5% unseres Verhaltens bestimmt, ist es die unterbewusste Selbstsabotage die, die das Ruder in der Hand hält.

Selbstsabotage passiert, wenn dein Bewusstsein dir sagt: Ich habe dieses eine Ziel, diese Vision, für die ich losgehen will und dein Unterbewusstsein antwortet: “Nein, das ist nicht sicher wir bleiben bei dem was - bis jetzt - schon gut funktioniert hat.”

Das Unterbewusstsein steuert unser Verhalten.

The Subconscious mind rules the show.

Selbstsabotage ist ein dabei erlernt. Es ist eine Reaktion im Hier und Jetzt auf vergangene Erfahrungen. Als würden wir im Auto sitzen, nach vorne fahren, aber in den Rückspiegel gucken. Anstatt auf die Kurven und Wege zu achten, die vor uns liegen, fokussieren wir uns auf die Steine und möglichen Straßenblockaden, die in der Vergangenheit lagen.

Das passiert meist unbewusst und ist ein ganz natürliches Verhalten. So funktioniert unser Gehirn. Aber du kannst es verändern und damit mehr in deine authentische Kraft und wahre Stärke kommen. Wenn wir Selbstsabotage transformieren, stärken wir unsere Selbstwirksamkeit und das fühlt sich unfassbar gut an.


Woran erkenne ich, dass ich mich selbst sabotiere

Die Art und Weise wie unser Unterbewusstsein eine Situation bewertet, führt zu einer Reaktion des Nervensystems, das diese Programme auslöst.

Ich hatte kürzlich so eine solche Situation beim Apnoe Tauchen.

Ich war mitten in einem Workshop in Hemmoor, das ist ein bekannter, wunderschöner See im Norden von Niedersachsen. Wir waren gerade dabei Flow Diving zu üben. Das ist eine total schöne Art und Weise des Freedivings, wo du fokussiert und in einem gleichmäßigen Rhythmus, also im Flow, abtauchst.

Ich war so begeistert und absolut absorbiert im Moment. Die Sonne schien, das Wasser kristallklar und mir war so richtig wohlig warm. Beim Apnoe Tauchen trägst du einen Neoprenanzug mit Kopfbedeckung. Das ist sehr angenehm. Und dann von einem Moment auf den anderen passierte es. Gerade hatte ich mich noch entspannt treiben lassen - du versuchst beim Flow Diving dich wie eine Schildkröte komplett von den feinen Unterwasserströmungen treiben zu lassen und beim nächsten Auftauchen, bekam ich plötzlich Panik: Ich dachte ich muss sofort raus, ich ertrinke.

Mir war sofort klar: okay, hier passiert gerade etwas, was nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun hat. Es ist ein Moment, in dem ein unterbewusstes Programm übernimmt.

Die Meisten SabotageProgramme bemerken wir gar nicht

Die meisten Sabotageprogramme bemerken wir, wenn wir etwas machen wollen und unser Körper etwas anderes vorhat. Wir nehmen uns etwas vor - aber der Körper sagt: Nein, bitte da nicht lang, das könnte gefährlich werden.

Die größte Ausdrucksform des Unterbewusstseins ist der Körper.

Ich habe dann für einen Moment innegehalten und dachte: Okay, was passiert hier gerade? Eben war alles noch richtig gut. Und jetzt diese Gefühle. Die Sonne schien immer noch, aber in mir hatte sich etwas von einer Sekunde auf die andere völlig verändert. Ich bekam Angst und wollte sofort aus dem Wasser.

Wichtig ist zu verstehen: Unsere Psyche ist immer auf unserer Seite und für unser Überleben, aber kann genau aus dem Grund auch unsere Träume und Visionen durchkreuzen. Deshalb liegt soviel Kraft darin, diese alten Muster Schritt für Schritt zu erkennen und bewusst zu machen.

Ich hielt also für einen Moment inne und mir wurde klar, dass ich kurz zuvor beim Auftauchen Wasser geschluckt hatte. Direkt danach starteten die Emotionen.

Unsere unterbewussten Muster haben immer die Intention, Kontrolle und Sicherheit für uns zu kreieren. Um diese Selbstsabotage aufzulösen, ist es wichtig, dass diese Muster an die Oberfläche kommen und bewusst werden.

Wenn wir uns selbst sabotieren, dann ist unser Nervensystem aktiviert. Wir reagieren mit Fight, Flight oder Freeze.

Dies zeigt sich in Emotionen von Anspannung, Vermeidung, Erstarren, und damit zur Vermeidung von einem Verhalten, obwohl wir uns bewusst wirklich wünschen genau das zu tun, was unser Körper vermeiden will.

Dabei besitzen wir oft vielmehr Potenzial, Möglichkeiten und Fähigkeiten als unser Unterbewusstsein glaubt, weil es eben vor allem in der Kindheit geprägt wurde und teilweise die gute Neuigkeit, dass wir ganz wundervoll, fähig und in vielen Lagen überaus kompetent sind, dort noch nicht angekommen ist.

Unser Gehirn funktioniert zu jedem Zeitpunkt ganz wunderbar, aber…

Im Grunde steckt ein Teil unserer Evolution noch in der Steinzeit fest und schützt uns vor dem Säbelzahntiger, der schon lange nicht mehr existiert.

Das Unterbewusstsein täuscht also eine Realität vor, die auf der Vergangenheit basiert und nur wenig, oft gar nichts, mit den aktuellen Tatsachen zu tun hat.

Da uns das auf der bewussten Ebene klar ist, ist es auch das, was für diese Frustration sorgt, wenn wir uns selbst sabotieren.

Wir wissen tief uns drin genau, was möglich ist. Deshalb ist es so erfüllend und befreiend, wenn wir die unterbewussten Muster mehr und mehr auflösen.

Indem wir das unterbewusste bewusst machen, Erschaffen wir neue Möglichkeiten für uns

Also, was war im Wasser passiert: In dem Moment, in dem ich aufgetaucht war, starteten die Emotionen. Ich hielt für einige Momente inne und fragte mich: warum, fühle ich mich gerade so und welche Absicht steckt dahinter.

In dem Moment kam mir eine alte Erinnerung aus der Vergangenheit in den Sinn. Ich war 4 Jahrzehnte her und rang als 3-jährige im Freibad in Trittau um Luft. Ich im Wasser neben mir die Füße von Frau Trense, der engagierten Bademeisterin, die in Frotteehose und rotem Frottee-Polohemd aktiv war.

Sie versuchte mich mit ihrem sonoren Singsang zu ermutigen über Wasser zu bleiben. Doch mir wurde in dem Moment bewusst: wenn ich nicht sofort rausgehe, gibt es nur eine Option: ich ertrinke. Unter meinen Achseln hingen schlaffe Stoffschwimmkissen, die in den 70 Jahren der letzte Schrei waren, aber in diesem Moment nicht mehr viel Luft enthielten und damit auch nicht dazu geeignet waren mich, während ich wasserschluckend um mein Leben kämpfte, an der Wasseroberfläche zu halten.

Blitzschnell hatte also mein Unterbewusstsein assoziiert: du schluckst Wasser, du kannst nicht schwimmen, du musst sofort den See verlassen, wenn wir das überleben wollen.

Zum Glück wurde mir das in dem Moment bewusst, denn dadurch konnte ich einmal tief durchatmen, den Fehlalarm mit mir klären und weitermachen.

Um diese Muster bewusst zu machen, bzw. zu verändern, ist es wichtig, das eigene Verhalten zu beobachten, um wahrzunehmen, warum uns bestimmte Emotionen in bestimmten Situationen begegnen und ob wir das verändern wollen.

So durchbrichst du deine Selbstsabotage Muster:

Selbstsabotage ist in Wahrheit immer Selbstschutz und zeigt auch etwas positives: Sie zeigt, wie stark deine Lebenskraft ist. Um sie freizusetzen, beginne dein Verhalten - und vor allem das Vermeidungsverhalten zu beobachten und die typischen Selbstsabotage Programme zu entlarven:

Eigentlich funktioniert unser Gehirn ganz fabelhaft. Zumindest so wie es gebaut ist. Nur die Kommunikation zwischen Unterbewusstsein und Bewusstsein, da hakt es. Es ist so als würde das Unterbewusstsein Hindi sprechen und das Bewusstsein Deutsch.

Wenn das Unterbewusstsein einfach, wie jetzt in dem Beispiel bei meinem Tauchausflug gesagt hätte: “Hey, da gibt es ein Problem. Wir haben da Daten: Du hattest mal vor mehr als 4 Jahrzehnten, als du noch nicht schwimmen konntest, das Gefühl unterzugehen… Ist das jetzt noch relevant? Dann würde der Verstand sagen: “Herzlichen Dank, für den unnötigen Schutz, aber ist nicht mehr up to date… “ und schon wäre die Sache geregelt.

Unser Verstand hört aber nur: oh mein Gott, da ist was im Argen, wir müssen sofort etwas unternehmen. Die Art und Weise, wie unser Verstand reagiert, für zu der Angst und der Begrenzung.

Ich habe mir zum Beispiel viele Jahre lang erzählt, dass ich ein Problem mit Wasser habe, obwohl ich es liebe. Mein Verstand hat mir alle möglichen Geschichten dazu geliefert. Das ist eben die Sache. Der Verstand erfindet Geschichten, die zu der Reaktion passen, die aus dem Unterbewusstsein kommt. Das bedeutet aber nicht, dass das die Realität ist, sondern es ist nur meine Wirklichkeit in diesem Moment.

Weil ich diese erlernt habe, kann ich sie auch wieder umprogrammieren.

So merkst du, dass du dein Potenzial zurückhältst:

  1. Prokrastination - Aufschieben: Statt die Dinge direkt anzugehen und auf dem Weg zu lernen die unangenehmen Gefühle zu halten, die dabei aufkommen können, verschieben wir lieber wichtige Dinge und sogar Herzensangelegenheiten auf morgen. Prokrastination ist eines der typischsten Selbstsabotagemuster.

    Poetry Slam Queen Julia Engelmann bringt es auf den Punkt:

    Ich würde gern so vieles tun,

    meine Liste ist so lang,

    aber ich werde eh nie alles schaffen -

    also fange ich gar nicht an.

    Stattdessen hänge ich planlos vorm Smartphone,

    warte bloß auf nächsten Freitag.

    Ach, das mach ich später,

    ist die Baseline meines Alltags.

  2. Perfektionismus: hat auch wieder nur ein Ziel, uns davon abzuhalten loszugehen. Wir machen noch eine Ausbildung, warten noch auf den nächsten Moment und suchen noch nach Dingen, die optimiert werden könnten. All das ist ein typisches Selbstschutzprogramm. Du verfolgst dabei ein unrealistisches Selbstbild, das dich davon abhält, wirklich weiterzugehen. Je schneller wir es durchbrechen, umso schneller können wir es transformieren.

  3. Dein Innere Kritiker wird laut: Immer wenn du etwas verändern willst, ist zeitgleich dein innerer Kritiker am Start, der alles kommentiert. Er erklärt dir sehr überzeugend, warum du nicht klug genug, fleißig genug, schön genug, liebenswert genug oder schlau genug bist deine Ziele zu erreichen.

    Damit projizierst du deine Vergangenheit auf die Zukunft. Diese negativen Glaubenssätze gilt es zu überwinden.

    Die Stimme des inneren Kritikers wird umso lauter je mehr du auf sie hörst, denn dann fühlst sich diese Sabotagestimme bestätigt. Im Gegenzug dazu, umso mehr du trotzdem ins Unbekannte gehst, umso leiser wird auch diese Stimme.


  4. Selbstzweifel: wenn wir beginnen, die Dinge über einen längeren Zeitraum hinweg zu hinterfragen, dann ist dies meist auch ein Schutzprogramm, das aktiv ist.

    Wir denken wir wissen nicht, was der nächste Schritt ist und die Lösung, die unser Verstand dann wählt, ist es noch mehr zu denken. Dabei haben unsere Gedanken und Gefühle im ursprünglichen Kontext die Aufgabe, uns zum Handeln zu bringen. Was du auf keinen Fall tun solltest, ist dem Zweifel zu erlauben, dein Leben zu bestimmen. Umsetzen ist insofern die beste Heilung für Selbstzweifel. Frag dich, was würdest du tun, wenn du keine Zweifel hättest und gehe nur diesen einen Schritt.


    Fazit zur SElbstsabotage

    Das Unterbewusstsein versucht alles zu tun, damit du deine Komfortzone nicht verlässt. Wie es dir tatsächlich dabei geht, ist ihm egal: It simply doesn’t care.

    Du bist gut genug und schlau genug um anzufangen und auf dem Weg zu lernen. Alles beginnt mit den ersten Schritten.

    Solange die unbewussten Glaubensmuster und Konditionierungen im Unterbewusstsein dich zurückhalten. Frage dich immer, was wäre jetzt das Gegenteil und welchen einen Schritt kann ich jetzt gehen, der mich mehr in die Selbstwirksamkeit bringt, denn das Gegenteil von Selbstsabotage ist Selbstwirksamkeit.

    Und je eher du dich aufmachst ins Unbekannte zu gehen und neuen Herausforderungen mutig zu begegnen, umso besser.

    With Love and

    Passion

    Heike

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Heike Dittmers

Als zertifizierter Mindset & Success Coach kombiniere ich die Kraft von Mindset Coaching mit Rapid Resolution Therapy, um Menschen dabei zu begleiten, hinderliche Überzeugungen und Glaubensmuster zu transformieren und von einem Punkt der Freude und Fülle mutig ins Handeln zu kommen.

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