Wie deine Bestimmung von Schattenarbeit profitiert
Unsere Bestimmung zu leben, bedeutet im Einklang mit unserer authentischen Kraft zu handeln und zu agieren.
Tun wir das nicht sowieso? Oft nicht, denn häufig haben wir einen Teil unserer echten Kraft im Laufe unseres Aufwachsens abgegeben, weil uns unsere Umwelt und Familien schützen wollten. Wir haben uns angewöhnt, Anteile von uns zu verstecken und kleinzuhalten. Dies sind häufig die Anteile, die wir nicht zeigen wollen, die aber einen riesengroßen Schatz in sich haben. Einen Schatz an Lebendigkeit, Einzigartigkeit und Kreativität, denn wir sind alle als original geboren.
Unsere Freiheit, Kraft, Leichtigkeit und Lebendigkeit erblüht nur dann, wenn wir alle unsere Eigenschaften annehmen und nicht versuchen Anteile zu verdrängen. Das bedeutet: je mehr wir uns leidenschaftlich zeigen und auch unsere Schatten liebevoll integrieren, umso erfüllter fühlen wir uns.
Das ist manchmal ganz schön herausfordernd und wir sind eingeladen dafür im wahrsten Sinne des Wortes über unseren eigenen Schatten und vergangene Trauma Responses (automatische Schutzstrategien)zu springen. Das Resultat lohnt sich, denn es setzt unfassbar viel Energie und echte Power frei und es bietet uns die Möglichkeit aus unserem selbst gebauten Käfig aus zurückgehaltener Energie und festgefahrenen Routinen auszubrechen, schnurstracks rein in unsere authentische Kraft.
In dem Film 8 Mile, der Autobiografie des Rappers Eminmen, gibt es eine imposante Schlüsselszene, in der Eminmen seinen Schatten zeigt, dadurch erfolgreich wird und ihn genau das, was er immer verbergen wollte, in seine größte Kraft und Bestimmung katapultiert.
Wenn wir uns echt zeigen, kann uns die Welt in unserem Menschsein begegnen. Das ist unfassbar schön und stärkt unseren Mut und es bedeutet: unsere ganze Kraft entfaltet sich.
Was ist Schattenarbeit überhaupt?
Als Schatten bezeichnet man die Persönlichkeitsanteile, bei denen wir die Erfahrung gemacht haben, dass sie nicht erwünscht sind. Oder von denen wir denken, dass wenn jemand diese Seite von uns entdeckt, wir plötzlich nicht mehr liebenswert sind.
Also verstecken wir sie und setzen alles daran, sie zu verdrängen und von uns wegzuschieben. Es ist eine Schutzstrategie und ein Überlebensprogramm. Allerdings verwässert es unsere Energie zu einer akzeptablen Einheitspersönlichkeit.
Die Identität, die wir daraufhin aufgebaut haben, nennt Psychologe C.G. Jung „Persona“. Das, was wir im Außen zeigen, unsere Maske, worunter alles versteckt ist, was wir uns nicht trauen zu zeigen.
Diese Schattenaspekte zu verdrängen, kostet unfassbar viel Energie. Denn die Schutzpersönlichkeit, die wir als „sicher“ empfinden, hat manchmal nicht so viel mit unserem wahren Sein, unserem echten empfinden und unseren wahrhaftigen Gefühlen zu tun.
Warum wir Anteile in uns verstecken
Dies liegt daran, dass unser Gehirn alles dafür tut, damit wir uns sicher fühlen. Das Motto lautet: Lieber klein bleiben, als vom Säbelzahntiger gefressen zu werden. Für unsere Bestimmung ist das überhaupt nicht ideal und auch nicht für unsere Persönlichkeitsentfaltung.
In der Schlüsselszene von 8 Miles überwindet Eminem genau diese Angst. Zunächst traut sich der Rapper gar nicht auf die Bühne. Immer wieder verliert er seine Stimme oder rennt weg. Obwohl er ein unfassbares Talent in sich hat. Kennst du das auch?
Dann überwindet er seine Angst und steigt in ein Battle mit einem der angesehensten Rappern der Gegend. Überraschend gewinnt er. Nicht nur aufgrund seines Talentes, sondern auch durch das mutige Offenlegen seines eigenen Versagens und seines schambehafteten Lebens in ärmlichen Verhältnissen mit einer Alkolikerin als Mutter. Daraufhin tritt nicht die befürchtete Ablehnung ein, sondern das gesamte Publikum ist auf seiner Seite.
Unterdrückte Anteile zu verbergen kostet viel Energie und oft auch das ausleben unserer Bestimmung. Denn oft steckt ein Teil unserer Wahrheit und die Verbindung zu tiefen Leidenschaften genau darin. Deshalb ist es auch so lohnenswert da etwas tiefer zu schauen, welche ungelebten Leidenschaften noch in einem leben, die nur darauf warten endlich freigelegt zu werden.
Warum wir uns unseren Schatten zuwenden sollten
Die gute Nachricht lautet: Wir können den Schatten integrieren, indem wir ihn in Ruhe anschauen und ins Bewusstsein holen. Oft sind wir uns gar nicht bewusst über die Aspekte, die wir vor der Außenwelt verstecken und die unterdrückte Energie in Form von Emotionen, die diese in sich tragen (Wut, Trauer, Ärger, Liebe, Freude, Glück, Leidenschaft).
Wenn die Gefühle, die der Schatten in sich trägt bewusst werden, kann sich das emotionale System und das Nervensystem beruhigen und mehr Kraft dehnt sich aus. Wahres Wachstum findet statt und die eigenen Talente können erblühen und neu zum Strahlen erweckt werden.
Scham als Wurzelemotion des Schattens
Die Basis eines vieler Schatten ist Scham. Wenn wir für bestimmtes Verhalten mit Scham bestraft oder negativ bewertet wurden, haben wir gelernt diese Seite von uns nicht mehr zu zeigen. Wir sind stark vom Außen abhängig und machen viel von unserem Verhalten daran fest, wie wir z.B. bewertet werden oder was im Außen als akzeptabel gilt. Wir reden unsere Gefühle weg, ohne richtig mit uns selbst einzuchecken, was wir eigentlich wirklich und ehrlich fühlen.
Die Lösung ist sich mit den Gefühlen zu konfrontieren und sich raus aus der Komfortzone zu bewegen.
Das Geschenk von Triggern
Ein wunderbares Barometer dafür, ob noch Anteile in uns schlummern, die wir zum Leben erwecken können und die unsere Vitalität noch in sich tragen, sind Trigger. Wir erkennen sie besonders dann, wenn uns bestimmte Menschen sehr triggern.
Das Leben zeigt dir Menschen und Umstände, die dir zielgenau zeigen, wo du noch nicht frei bist.
Meist ziehen wir in unser Umfeld genau die Menschen an, die unsere verdrängten Anteile triggern. Das kann unangenehm sein, aber wenn wir dies als Chance erkennen, beinhalten Träger ein großes Geschenk.
Unsere Partner wählen wir zum Beispiel oft danach aus. Wenn beide Partner dann bereit sind sich gemeinsam auf die Reise zu machen und genau hinzuschauen, dann kann dies zum größten persönlichen Wachstum führen. Wenn nicht, wiederholt sich das Ganze, solange bis wir bereit sind tiefer zu schauen und den eigenen Anteil zu erkennen.
„What you don’t own, owns you.“
Wenn der Schatten ins Licht geholt wird und die Schönheit gesehen wird, stellen sich innerer Frieden und Zufriedenheit automatisch ein.
Schattenarbeit ist ein Prozess & eine Praxis
Häufig ist Schattenarbeit ein Prozess. Sie hervorzuholen und sie anzuschauen ist sehr befreiend. Schritte, die die Schattenarbeit beinhalten:
1. Bewusst werden:
Zunächst ist es wichtig, dass wir uns darüber bewusst werden, dass Schattenaspekte in unserer Persönlichkeit überhaupt existieren. Der zweite Schritt ist die Komfortzone zu verlassen und diesen einen Minischritt nach dem anderen in einem sicheren Umfeld nach Außen zu wagen.
Schatten triggern oft intensive Emotionen. Damit umzugehen und emotionale Regulation zu lernen ist der Schritt in eine neue Freiheit.
2. Tool: Eine schöne Frage, die du dir dazu stellen kannst:
Stell dir vor über dich wird ein Artikel veröffentlicht, welche 5 Dinge würdest du auf gar keinen Fall wollen, dass diese dort über dich drinstehen und warum wäre dir dies so wichtig?
3. Gatekeeper erkennen
Häufig haben wir bestimmte Verhaltensweisen entwickelt, die uns helfen sicher zu bleiben. Typische Verhaltensweisen sind zum Beispiel: eigene Bedürfnisse zu verneinen; unabhängig zu sein; sich kleiner zu machen, damit wir nicht so auffallen; leiser zu sein, um nicht zu stören; nicht anzuecken, im Good Girl/Nice Guy Modus zu funktionieren; perfekt zu sein; unkompliziert zu sein; schneller oder langsamer zu handeln, als es eigentlich unserem Tempo entspricht usw. Sich abzulenken und die eigenen Träume immer wieder auf Morgen zu verschieben, ist auch so ein Gatekeeper. Da lohnt es sich extra genau hinzuschauen, denn oft liegen hier noch wertvolle ungeborgene Schätze. (siehe Eminem).
4. Mitgefühl einladen:
Bei der Arbeit mit Schatten ist es wichtig im Kopf zu behalten, dass es unserem Überleben gedient hat. Unser System hat alles Mögliche getan, um sich anzupassen und nicht in Gefahr zu geraten. Diese Sicherheit bedeutet aber auch eine Komfortzone. Unsere Bestimmung liegt genau dahinter, denn es ist der Zugang zu unserer wahren Energie. Eine ermutigende innere Haltung und ein Arm vollerMitgefühl helfen diesen Prozess zu begleiten.
Buchtipps*:
Schattenarbeit: Wachstum durch die Integration unserer dunklen Seite von Debbie Ford
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