5 Ausreden, die deine Umsetzung blockieren und wie du sie geschickt auflöst
Ausreden sind oft geschickte Scheuklappen, die uns unbemerkt in unserer Komfortzone halten. Sie manifestieren sich in verschiedenen Formen. Ganz vorne liegen Selbstzweifel, Angst vor dem Unbekannten oder das berühmte "Ich habe keine Zeit". Ich kennen sie alle und habe mich durch sie durchgearbeitetet. Ganz vor war es bei mir die Ausrede: “Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt”.
Unser Verstand geht dabei unfassbar geschickt vor. Eigentlich ist es das Ego, das die unterbewusste Wahrnehmung für uns filtert und uns in Form unserer Glaubenssätze schützt. So bleibt der richtige Zeitpunkt ein Versprechen, das zwar wunderschön aussieht - so wie ein strahlender Regenbogen, aber immer gerade so unerreichbar vor dir liegt, dass du niemals auch nur einen Schritt in die Richtung tust. Der richtige Zeitpunkt bleib so eine schöne Vorstellung allerdings ohne konkrete Umsetzung.
In diesem Blogbeitrag habe ich 5 Top Ausreden für dich mitgebracht und wie du sie geschickt auflöst, um in die Umsetzung zu kommen.
Du erfährst:
warum du nicht mehr auf den perfekten Zeitpunkt warten solltest
was hinter der “ich habe keine Zeit” Ausrede steckt
warum wir oft Dinge aufschieben, die uns nicht dringlich erscheinen
warum wir lieber die Dinge tun, die sich gut anfühlen, als die, die tatsächlich gut für uns sind und was das mit "instant gratification" und "delayed gratification" zu tun hat
warum wir aufschieben, wenn wir nicht konkret und spezifisch mit unseren Zielen sind
Top Ausrede Nr 1. Ich muss erst auf den Perfekten Zeitpunkt warten
Einer der Top Ausreden, um nicht loszulegen und voller Elan neue Projekte anzugehen bzw. auch Dinge durchzuziehen, ist das “Warten auf den perfekten Zeitpunkt”. Unser Verstand denkt dann, dass es besser sei noch auf den richtigen Moment zu warten, noch bestimmte andere Dinge zu erledigen, noch eine Ausbildung zu machen, noch zu warten bis wir uns besser fühlen, zu warten bis wir frischer aussehen und uns wirklich bereit fühlen. Doch die Sache ist die: wir werden uns nie bereit fühlen etwas Neues zu starten, weil genau das in der Natur der Sache liegt.
Die psychologischen und emotionalen Gründe die wirklich dahinter stecken, helfen dir diese Ausrede zu entkräften und zu starten:
Die Angst vor Unsicherheit und Unbekanntem ist ganz natürlich. Das menschliche Gehirn ist nicht dafür gemacht sich zu entfalten, sondern dient zunächst dem Überleben. Das führt dazu, dass wir dazu neigen in der Komfortzone zu bleiben und jegliche Unsicherheiten zu vermeiden. So kommt es, dass wir auf den perfekten Zeitpunkt warten, da wir glauben, dass wir dann vorhersagen können was passiert.
Dieser Trugschluss führt oftmals zu Prokrastination und oft gehen Monate ins Land, ohne das wir etwas zu verändern. Zu verstehen, das die Mechanismen unseres menschlichen Gehirns genau so gebaut sind, hilft dies besser zu verstehen und sich trotz dieser Gedanken loszulegen..Ein Bedürfnis von Menschen ist Kontrolle und Sicherheit. Dabei geht es auf lange Sicht darum innere Sicherheit und inneren Frieden zu kultivieren, um frei und erfüllt in die Umsetzung zu kommen. Je mehr wir unser Sicherheitsgefühl von Menschen und Dingen im Außen machen, umso abhängiger machen wir uns von Ihnen. Das ist eine Illusion. Frage dich also regelmäßig: was ist meine Befürchtung? und auch den Gegenpol dazu:
> was verpasse ich an Chancen und an Möglichkeiten, wenn ich jetzt nicht in die Pötte komme?
Hinzu kommt: Menschen sind Gewohnheitstiere, und Veränderungen erfordern oft Anpassungen und Mühe. Das Festhalten an Gewohnheiten und die Vermeidung von Unannehmlichkeiten können schnell dazu führen, dass Veränderungen aufgeschoben werden.
Unser Gehirn ist darauf ausgelegt Energie zu sparen. Das bedeutet, wenn etwas unsicher erscheint - nicht in Wirklichkeit ist - sondern in deiner Realität, dann wirst du entsprechende Gedanken dazu bekommen, die dich beim Alten halten.
Denke daran: den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht und der Großteil der Gedanken, die du dir im Vorfeld machst, treten nicht ein, weil sich auf dem Weg, in dem Moment, in dem du ihn gehst völlig neue Dinge zeigen.
Dein Weg entfaltet sich in dem Moment in dem du ihn praktisch gehst. Leben kann nur zu einem Bruchteil theoretisch erfahren werden. Das volle Leben schmeckst du wenn du losgehst.
Du kannst nicht wissen, wie sich der Weg entfaltet und was an jeder Ecke passiert. Leben will erlebt und vor allem geliebt werden. Wenn du immer denselben Weg gehst, dann wird es sehr monton.
Warte nicht darauf, dass die Sterne in einer bestimmten Konstellation stehen. Der beste Zeitpunkt, um anzufangen, ist jetzt! Setze dir klare Ziele, plane realistisch, setze dir erreichbare Zwischenetappen und fange einfach an. Der Weg zeigt sich während des Gehens.
Forschungen im Bereich der Entscheidungstheorie zeigen, dass es oft effektiver ist, eine Entscheidung zu treffen und sich dann den Umständen anzupassen, als darauf zu warten, dass alles perfekt ist. Der richtige Zeitpunkt ist jetzt, und durch gezielte Handlungen kannst du die Gegebenheiten um dich herum positiv beeinflussen.
Im Kern sind Ausreden mentale Blockaden, die unseren Fortschritt verlangsamen und uns daran hindern, neue Horizonte zu erkunden. Oft ist es schon höchste Zeit, die Ausreden über Bord zu werfen und in die Umsetzung zu kommen!
TOP Ausrede Nr. 2: Ich habe keine Zeit
Diese Ausrede ist einer der großen Klassiker. Der ehrliche Blick auf die Planung zeigt jedoch, dass es immer eine Frage der Priorität und des eigenen Anspruchs ist. Denn meist legen wir die eigene Messlatte so hoch, dass das anfangen wirklich problematisch wird. Stell dir vor du willst einen Berg besteigen und anstatt dir die Zeit zu nehmen, die das in Anspruch nimmst, willst du in Rekordzeit hoch. Dein Verstand wird dann alles tun, um dein Losgehen zu sabotieren, weil die Gefahr zu scheitern für das Unterbewusstsein zu hoch ist und dafür will dich dein eigenes Denken schützen.
Ich bin ein großer Fan von designten Tagen. Das bedeutet wirklich zu planen, was du vor hast und danach abzugleichen was ich davon wirklich umgesetzt habe. Ich bin immer wieder überrascht, wieviel Zeit ich wirklich habe, wenn ich sie bewusst nutze. Und wenn wir auch kleine Schritte wertschätzen, dann können wir soviel mehr Zeit in die wirklich wichtigen Dinge investieren.
Ich bin ein großer Fan davon reelle Tagespläne zu machen und dann danach wirklich einzuchecken, habe ich meine Prioritäten wirklich zur Nummer 1 gemacht.
Dabei führe ich mir immer wieder vor Augen, dass unser Gehirn sofortige Befriedigung bevorzugt und Belohnungsaufschub vermeiden will. Instant Gratification vs. Delayed Gratification.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass effektives Zeitmanagement entscheidend für den Erfolg ist. Der positive Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi betont in seiner Forschung die Bedeutung von "Flow", einem Zustand maximaler Produktivität und Zufriedenheit. Indem du bewusst Zeit für deine Ziele reservierst und Ablenkungen minimierst, kannst du in einen Zustand des Flows eintreten und deine Effizienz steigern.
“The best moments in our lives are not the passive, receptive, relaxing times . . . The best moments usually occur if a person’s body or mind is stretched to its limits in a voluntary effort to accomplish something difficult and worthwhile”
(Csikszentmihalyi, 1990).
Die Forschungen der Neurowissenschaft zeigen, dass unser Gehirn dazu neigt, kurzfristige Belohnungen gegenüber langfristigen Vorteilen zu bevorzugen. Wenn eine Aufgabe keine unmittelbare Belohnung verspricht, neigen wir dazu, zu prokrastinieren und sie aufzuschieben, da unser Gehirn nach sofortiger Befriedigung strebt. Dies gilt es zu erkennen und dein Ziel größer und bewusster vor Augen zu halten.
Das führt auch zu einem der Top Ausreden, nämlich die mangelnde Dringlichkeit.
Top Ausrede Nr 3: Es ist jetzt nicht so wichtig
Früher als Yogalehrerin habe ich öfter Mal Savasana die Totenstellung als Lehrer benutzt. Sich immer mal wieder vorstellen, dass unser Leben ein wertvolles Gut ist und endlich ist und wir nur eine begrenzte Zeit hier auf Erden haben ist sehr wertvoll, denn oft vergessen wir das viel zu schnell.
Hinzu kommt: wir neigen regelrecht dazu, Dinge aufzuschieben, wenn wir ihre Dringlichkeit nciht spüren.
Warum schieben wir Dinge auf, wenn keine Dringlichkeit besteht?
Menschen neigen dazu, Aufgaben aufzuschieben, wenn sie nicht als dringlich empfunden werden. Ohne einen klaren Zeitdruck lassen wir uns leicht von anderen Aktivitäten ablenken, die auf den ersten Blick drängender erscheinen.
Hinzu kommt, dass die dringenden Aufgaben auch häufig die Dinge sind, die wir schon kennen. Frage dich also regelmäßig: ziehe ich das Bekannte und Bequeme dem Unbekannten und aufgrund dessen Unbequemen vor. Auch hier zeigt sich ein Trugschluss des Verstandes: denn oft verbinden wir Ungewohnt und Unbekannt mit Unbequem.
Wenn wir ein kraftvolles inneres Bild von unseren Zielen erschaffen, im Coaching mache ich das gern mit NLP Techniken, wie T.I.M.E-Technique und uns mehr mit den Gefühlen unserer Ziele verbinden, dann können wir diese Verknüpfung Schritt für Schritt lösen.
TOP AUSREDE NR 4: Ich bin nicht selbstbewusst genug
Aus der Perspektive der Rapid Resolution Therapy® arbeiten wir nicht mehr mit den klassischen Konzepten von Selbstbewusstsein und Introspektion. Aus Sicht der Rapid Resolution Therapy ist Selbstanalyse ein Zeichen von Feststecken. Wir denken, es würde uns weiterbringen, meist bindet es allerdings unsere Energie noch mehr anstatt das wir mehr Power im Hier und Jetzt haben.
Dahinter steckt auf einer tieferen unterbewussten Ebene nämlich nicht Selbstbewusstsein sondern vielmehr eine Frage der Wahrnehmung. Wie interpretiere ich die Situation, in der ich mich befinde?
Du brauchst kein Selbstbewusstsein in dem Sinne, weil Selbstbewusstsein nichts über deine Fähigkeiten aussagt: Und wann fühlst du dich am selbstbewusstesten, um Auto zu fahren? Wenn du 3 Gläser Wein getrunken hast. Das bedeutet zu dem Zeitpunkt allerdings genau das Gegenteil, nämlich, dass du am wenigsten fähig bist sicher Auto zu fahren.
Also steckt hinter der Frage nach Selbstbewusstsein die eigentliche Frage: Wovor habe ich Angst und wo halte ich mich noch durch Selbstanalyse und Introspektion zurück.
Neurologische Studien belegen, dass das menschliche Gehirn durch Misserfolge und Herausforderungen wächst. Die Angst vor dem Scheitern ist oft irrational und kann durch eine positive Einstellung zum Lernen und zur persönlichen Entwicklung überwunden werden. Nutze jeden Rückschlag als Chance, dich weiterzuentwickeln und stärker zurückzukommen. Und erinnere dich daran:
Schwimmen lernen wir nicht am Beckenrand, sondern indem du ins Wasser springst und übst!
TOP AUSREDE NR. 5: Ich schaffe es nicht
Hinter der Ausrede ich schaffe es nicht, steckt meist eine diffuse Zielsetzung und zu wenig Planung. Im Coaching nenne ich das Nominalisierungen abbauen. Das bedeutet: entlarve, was hinter den Dingen steckt, die du dir vornimmst. Was konkret willst du bist wann schaffen und was steckt dahinter und vor allem: was bedeutet das für dich?
Oft stecken wir uns vom Verstand her diffuse Ziele, die sehr unkonkret und unspezifisch sind.
Dazu gehören zum Beispiel klassische Dinge:
ich will abnehmen
ich will mehr sport machen
ich will mehr Geld verdienen
Ich will was machen, was mir mehr Spaß macht.
Klar definierte Ziele machen nicht nur Spaß, weil du dadurch ganz klar siehst, was zu tun ist. Sie helfen oft dabei, den Denkprozess zu fokussieren.
Um diesen Glaubenssatz zu lösen, mache zukünftige Konsequenzen sichtbar
Das Konzept der Zeitperspektive in der Psychologie zeigt, dass Menschen dazu neigen, sich stärker auf gegenwärtige Belohnungen oder Strafen zu konzentrieren und zukünftige Konsequenzen zu vernachlässigen. Wenn die Konsequenzen des eigenens Aufschiebens nicht sofort ersichtlich sind, fällt es uns schwer, motiviert zu bleiben.
Effektive Coaching-Tipps, um den Zeitaspekt für dich zu nutzen:
Setze klare Fristen: Definiere klare Zeitrahmen für deine Ziele. Indem du konkrete Deadlines setzt, schaffst du eine spürbare Dringlichkeit, die die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass du die Aufgaben rechtzeitig erledigst.
Nutze das Pomodoro-Technik: Teile deine Zeit in Intervalle auf (z.B. 25 Minuten Arbeit, 5 Minuten Pause). Diese Technik hilft, Aufgaben in kleinere, handhabbare Teile zu zerlegen und schafft gleichzeitig eine drängende Zeitstruktur.
Visualisiere die Langzeitkonsequenzen: Erarbeite mit einem Coach oder Mentor, wie sich das Erreichen oder Nicht-Erreichen deiner Ziele langfristig auswirken wird. Eine klare Sicht auf die langfristigen Konsequenzen kann die Motivation erhöhen.
Finde persönliche Belohnungen: Verknüpfe die Erledigung von Aufgaben mit persönlichen Belohnungen. Dies kann dazu beitragen, das Belohnungssystem des Gehirns zu aktivieren und die Motivation zu steigern.
Indem wir uns bewusst mit diesen psychologischen Aspekten auseinandersetzen und effektive Coaching-Strategien anwenden, können wir die Hürden des Aufschiebens überwinden und einen proaktiven Ansatz für die Umsetzung unserer Ziele entwickeln.
Fazit:
Indem du deine Top Ausreden kennst, weißt du wie du sie schneller entlarvst und in die Umsetzung zu kommen. Oft sind die Ausreden schon viele Jahre alt und deine Energie, deine Power und dein Potenzial wartet nur darauf, das sie abgelöst werden, von kraftvolleren Glaubenssätzen, die deine Power entfachen.
Wie geht es dir damit? Lasse es mich gern in den Kommentaren wissen.
With Love & Passion
Heike