Imposter Syndrom – so überwindest du die Angst vor der eigenen Größe und setzt mutig deine Träume um
Die Fähigkeiten sind alle da, wir könnten unsere Träume und Ziele mutig und voller Selbstbewusstsein angehen, aber dann kickt das Hochstabler Syndrom (auch Imposter Syndrom genannt) rein. Die Angst vor der eigenen Größe.
Das Hochstapler Syndrom ist das Gefühl unzulänglich zu sein. Nicht genug zu sein und Zweifel an den eigenen Fähigkeiten zu haben und das, obwohl eigentlich alle Fähigkeiten da sind oder erlernt werden könnten. Es beruht auf einer falschen Selbsteinschätzung, einem Selbstbild, das nicht den Tatsachen entspricht, denn wir trauen uns plötzlich weniger zu, bleiben in Arbeits-Situationen, die nicht erfüllend sind und lassen von Zielen ab, obwohl wir tief im Inneren wissen, das wir diese eigentlich erreichen könnten.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sowohl Männer als auch Frauen unter Imposter Syndrom leiden, allerdings einen sehr unterschiedlichen Umgang damit haben.
Wo kommt das Hochstabler Syndrom her?
Über die Ursache ist man sich noch nicht einig, allerdings ist ein Grund, dass man in der Kindheit zu wenig Anerkennung und bedingungslose Liebe bekommen hat. Viel kritisiert wurde oder auch permanent das Gefühl hatte, nicht auszureichen. Auch wenn es z.B. keine gesunde Fehlerkultur gab und es nicht erlaubt war, Erfahrungen durch das Machen von Fehlern zu sammeln. Solche Erfahrungen haben einen sehr negativen Einfluss auf den Selbstwert und das wiederrum ist einer der Ursachen für das Imposter-Syndrom.
Wie zeigt sich das Imposter Syndrom:
Ganz typisch dafür der eigenen Größe auszuweichen ist:
- Perfektionismus
- Bereitschaft viel zu leisten, aus Angst nicht gut genug zu sein, was auch im Burn Out enden kann
- schlechte Grenzen und die Unfähgikeit nein zu sagen
- Selbstzweifel
- Prokastination und das Bleiben in unbefriedigenden Arbeitssituationen bzw. in Situationen, die unterhalb der eigenen Fähigkeiten liegen
- Die Angst, dass Menschen herausfinden könnten, dass ich gar nicht so gut bin
- Unfähigkeit die eigenen Kompetenzen richtig einzuschätzen
- hohe Anforderungen an sich selbst
- Angst vor Misserfolgen
- Abstreiten von Fähigkeiten, Abwerten von Lob
7 Schritte um mehr in die eigene Größe zu kommen
1. Akzeptanz
Das allerwichtigste ist ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, das man es überhaupt hat. Meist hängt dies mit einem inneren Anteil zusammen, der in der Vergangenheit beschlossen hat und die Erfahrung gemacht hat, dass es sicherer ist, sich klein zu halten – als sich groß zu machen.
Oft haben wir gehört: sei nicht zu laut, sei nicht zu fordernd, sei nicht zu dominant, … sei nicht zu karriereorientiert, sei nicht zu alt. Anstatt zu hören: du bist goldrichtig wie du bist, du kannst sein, wer du sein willst und du hast alles in dir, das auch umzusetzen.
Es ist wie ein Radiosender, der auf eine neue Frequenz geschaltet werden muss und dafür ist die Voraussetzung, dass wir überhaupt erstmal wahrnehmen auf welcher Frequenz wir unterwegs sind.
2. Bereitschaft anders zu handeln
Wir können uns immer entscheiden, wie wir handeln, auch wenn es sich unangenehm anfühlt. Imposter Syndrom ist eine erlernte Gewohnheit. Alles was wir gelernt haben, können wir umlernen. Dazu gehört die Bereitschaft aus dem alten Denken auszusteigen, um ein neues Verhalten zu etablieren. Das bedeutet konkret zu gucken:
Was gehe ich ab sofort an, wo ich mich bisher zurück gehalten habe, aus Angst, dass es ein Misserfolg wird. Also das Risiko zu scheitern in Kauf zu nehmen, mit dem Wissen, dass es dich immer wachsen lässt. Und, dass du sicher bist, auch wenn du nicht perfekt dastehst.
3. Unperfektionismus kultivieren
Better done than perfekt. Wo kannst du ab sofort 80% einsetzen. Wo kannst du sanfter handeln und dir mehr Freiheit und Raum schaffen, weil du dir erlaubst das genug genug ist. Perfektionismus ist wie so ein Rennpferd mit Scheuklappen… das nicht sieht, dass das Rennen schon längst vorbei ist und es sich entspannen kann.
Wir können nicht mit 150 PS permanent unterwegs sein, sondern es geht darum den Weg zu genießen mit dem was gerade ist und uns weiter in Richtung unserer Ziele und Träume zu bewegen mit dem Wissen, das es gut ist.
Es gibt dieses wunderschöne Zitat stammt von Nam June Paik.
“When too perfect: Lieber Gott böse.
Ich interpretiere das so, dass wir unsere Schöpferkraft dimmen, wenn wir immer nach Perfektionismus streben und auch den Lebensfluss hindern daran sich zu entfalten. Denn: Wie oft hast du etwas nicht gemacht, weil du dich noch nicht bereit fühlst, wie oft hast du noch eine Ausbildung gemacht, weil du noch nicht gut genug bist …
Hier lohnt es sich ganz ehrlich hinzugucken.
Wie oft hast du einen Job behalten, weil du nicht scheitern wolltest.
Und umgekehrt gefragt: Was würdest du ab sofort tun, wenn du nicht mehr den Anspruch hast, es perfekt machen zu wollen?
Wo hättest du ab sofort viel mehr Freiheit, wenn du alle 5 mal gerade lassen würdest?
4. Weniger ist mehr - Prioritäten setzen und Freiraum lassen
Wo gibst du zuviel Energie in Dinge hinein, die dir nichts zurückgeben und wo ist es Zeit Raum zu schaffen für Nichtstun, für einfaches Sein. Ohne etwas erreichen zu müssen. Unser wahres Selbst lebt auf, wenn es Freiraum bekommt. Unser wahre Selbst verbindet sich mit unserer individuellen Kreativität, wenn wir uns erlauben nichts zu tun.
5. Tatsachen vs. Geschichten
Hier geht es darum wirklich zu gucken: ist das wirklich wahr – oder „Do I make it up“. Denke ich mir das aus.
Das ist superspannend, weil unser Verstand Meister ist darin, Dinge auszudenken und dafür auch die entsprechenden Beweise zu finden. Das liegt an unserem eingebautem Navi, unserem Retikulären Aktivierungssystem.
Unser Denken löst unsere Emotionen aus. Wenn wir uns schlecht fühlen, lohnt es sich zu verstehen, welche Emotion ich fühle. Lähmt mich diese oder lässt sie mich ausweichen. Kickt mein Nervensystem rein und weiche ich ab von meinen Zielen und Vorhaben, oder kann ich ganz klar für mich einen Weg sehen, den ich entschlossen verfolge.
Wo erfinde ich Dinge, die noch nicht mal eingetreten sind. Wo habe ich vor Dingen Angst, die in der Zukunft passieren könnten und die wahrscheinlich niemals passieren.
Dabei geht es keineswegs darum, die unangenehmen Gefühle zu verdrängen, oder so zu tun, als wären sie nicht da, aber es geht darum zu entscheiden, ob es jetzt in diesem Moment weise ist, nach dem Gefühl zu handeln, oder ob ich mich entscheide einen anderen Weg einzuschlagen und das Gefühl in den Arm zu nehmen. Einen Weg finde, wie ich trotz des Gefühls weiter in Richtung meiner Träume gehe und die Dinge verfolge, die mir wirklich wichtig sind.
6. Bewusstsein über die Intention
Finde heraus, was die Intention des Imposter Syndroms ist und vor allem: führt es dazu dass du deine Komfortzone verlässt oder führt es dazu, dass du sie nicht verlässt, denn sehr häufig ist das Hochstablersyndrom ein internes und altes Schutzprogramm, um die Komfortzone nicht zu verlassen und Sicherheit im System zu schaffen. Die Botschaft ist allerdings: Es ist nicht sicher ich selbst zu sein und mich zu entfalten, was dann wiederum zu einer Negativspirale führt.
Wenn du verstehst mit welcher Intention das Hochstabler Syndrom agiert, dann ist es wichtig zu intervenieren und dazwischen zu funken, um neue Erfahrungen zu machen und dann auch neue Ergebnisse zu kreieren.
Hier lohnt es sich auch ein Bewusstsein über die Vergangenheit zu bekommen und dir Unterstützung zu holen, um einen neuen Umgang damit zu lernen.
7. Das innere Selbstgespräch positiv ausrichten
So wie wir mit uns sprechen, unsere inneren Dialoge führen, hat einen maßgeblichen Einfluss auf unserer Handeln und unser Befinden. Wenn wir immer wieder Imposter Syndrom haben, dann existiert oft eine innere Stimme, die beurteilt und Gründe findet, warum wir nicht gut genug sind.
Diese Stimme ist wie eine Schallplatte aus der Vergangenheit. Wenn wir keine neue Platte auflegen und daran arbeiten den Inhalt zu verändern, dann schallt sie auf Dauerschleife weiter. Es ist sehr hilfreich sich Unterstützung zu holen, wenn die Stimme hartnäckig ist.
Und eine wichtige Sache zum Schluss: wenn du zum Imposter Syndrom neigst, bist du es wahrscheinlich gewohnt dein Licht unter den Scheffel zu stellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Angst ein Hochstabler zu sein wirklich den Tatsachen entspricht – ist allein aufgrund dessen schon gleich Null. Insofern kannst du wunderbar trainieren, immer wieder eine Schippe draufzulegen und dir selbst zu sagen:
Ich bin fähig/ Ich entscheide mich für Mut/ Ich vertraue meinen Fähigkeiten und setzte sie mutig ein/ I know shit!/ Ich bin ein geiler Typ.
Kennt ihr das Imposter Syndrom aus eurem Alltag & wenn ja: wie geht ihr damit um?
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