Heike Dittmers Coaching

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Affirmationen wirken bei mir nicht - 7 Tipps, was du die dir sofort helfen

Affirmationen sind wirksame und kraftvolle Tools, um deine Neuroplastizität zu verändern - also dein Gehirn und damit dein Denken - Fühlen - und Handeln. Allerdings gibt es Situationen in denen Affirmationen nicht wirken. Oder sogar das Gegenteil machen: nämlich dazu führen, dass wir uns schlechter fühlen.

In diesem Artikel zeige ich dir: warum das so ist und wie du das wirksam veränderst.

Warum Affirmationen manchmal sogar das Gegenteil bewirken

Vielleicht kennst du es. Du nutzt Affirmationen und anstatt, dass du dich fabelhaft fühlst, ziehen dich die Sätze, die du dir mit Bedacht ausgewählt hast, sogar nach unten.

Dieses Phänomen kenne ich aus eigener Erfahrung und es ist sogar wissenschaftlich erforscht.

Solange im Unterbewusstsein negative Überzeugungen sitzen, die nicht im Einklang mit den Affirmationen stehen, entsteht kognitive Dissonanz und damit ein innerer Widerstand. Das fühlt sich beengend an anstatt ausdehnend.

Eine Studie der Psychologin Wood, Perunovic und Lee weist darauf hinweist, dass Affirmationen ein bestehendes geringes Selbstwertgefühl negativ verstärken könnten.

Wiederholten Studienteilnehmer*innen mit negativem Selbstbild die Aussage “Ich bin liebenswert”, fühlten sie sich danach unzufriedener als zuvor.

Das bedeutet:

  • die positive Selbstaffirmationen wirken bei Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl wie ein Trigger für die gefühlte Unzulänglichkeit.

  • positive Affirmationen können in dem Fall negative Emotionen und innere Widerstände auslösen

  • es kann passieren, dass so das Gefühl von: “mit mir stimmt etwas nicht”, verstärkt wird

  • unser Gehirn versucht in den “alten" Zustand zurückzukommen, denn eine Dissonanz wirkt wie ein Störfaktor anstatt als Energie Booster.

Warum der Schlüssel für wirksame Affirmationen im Unterbewusstsein liegt

Dieser Mechanismus hängt vor allem mit unserem Unterbewusstsein zusammen. Denn das Unterbewusstsein ist sehr eng verbunden mit unserem Körper und Nervensystem und vor allem unseren Emotionen.

Und: Emotionen übertrumpfen immer Logik und analytisches Denken.

Tiefe unterbewusste Überzeugungen, also die Art und Weise, wie du die Welt siehst, bilden deine innere Landkarte. Es spiegelt allerdings nicht die Realität, sondern im Gegenteil: es zeigt dir nur wie deine Prägungen, deine Weltsicht und dein Denken sich geformt haben.

Unsere Glaubenssätze werden zu tiefen Überzeugungen, wenn wir sie lange wiederholen. Inbesondere die Erfahrungen und die Denkmuster, die wir in frühster Kindheit erlebt haben, bilden die Grundlage unserer Glaubensmuster.

Deshalb werden die unterbewussten Muster auch häufig mit der Methapher des inneren Kindes bezeichnet.

Glaubenssätze und tiefe innere Überzeugungen sind Schutzmechanismen, damit wir den Schmerz, den wir in der Vergangenheit nicht ausgehalten haben, nicht noch einmal fühlen.

Ich wähle lieber Unterbewusstsein – aber im Grunde ist damit das gleiche gemeint und du kannst wählen, was sich stimmiger für dich anfühlt.

Diese Denkmuster wiederholen wir solange - bis wir sie bewusst ändern. Deshalb sind Affirmationen ja auch so wunderbare Bullshitdetektoren, weil sie uns zum einen helfen unsere Prägungen zu entlarven und zum anderen im Gehirn neu zu vernetzen.

Dein Denken und deine Wahrnehmung ist ein Produkt deiner Umwelt, aber es muss nicht dein Endergebnis sein . Du kannst deine innere Landkarte verändern.

Die Emotion ist das System der Prägung. Die Ursache liegt in der Verarbeitung und Bewertung der Information.

Wie du Affirmationen wirksam verändern kannst

Wenn wir also getriggert werden, bedeutet das, dass Informationen aus der Vergangenheit noch im Jetzt präsent sind. Unser Steinzeitgehirn reagiert, die Angst, die du fühlst ist real, aber nicht mehr nützlich, denn es gibt keine Tiger mehr, die uns attackieren können.

Um das Ziel zu erreichen, um die Reaktion dauerhaft zu lösen, ist es hilfreich dies in die Vergangenheit zu platzieren. Wenn du widerkehrende Themen hast, dann lohnt es sich diese im Coaching aufzulösen.

Ein Beispiel: wenn du denkst, du bist nicht liebenswert, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du in der Vergangenheit, Erfahrungen gemacht hast, durch die du diese Überzeugung gewonnen hast. Dein Unterbewusstsein verbindet Liebe mit Angst vor Ablehnung.

Also ist dein Unterbewusstsein in dem Fall darauf programmiert, alles zu tun, um Situationen zu vermeiden, in denen du dich abgelehnt fühlst, um so den Schmerz, der in der Vergangenheit unerträglich war, nocheinmal zu fühlen.

Das Dilemma: Indem du den Schmerz vermeiden willst, den du fürchtest, kreierst du genau den Schmerz, den du vermeiden willst.

Das ist ein ganz normales menschliches Verhalten, allerdings hattest du damals die emotionale Souveränität nicht, die du heute hast.

Bzw. kannst du heute deine emotionale Kapazität erweitern, indem du lernst deine Window of Tolerance zu erweitern.

Emotionale Meisterschaft bedeutet komfortabel zu werden mit unkomfortablen Emotionen.

Doch heute kannst du die Situationen, die früher bedrohlich für dich waren, weil du abhängig warst, mit links meistern. Oft ist die gute Nachricht nur noch nicht im Verstand angekommen. Das kannst du aber aktiv beschleunigen, indem du genau die Situationen auswählst, vor denen du - bis jetzt - Angst hast. Das ist der Grundstein für persönliches Wachstum und ein Wachstums-Mindset.

Beziehungsweise kannst du - je nach Erfahrungen, die du gemacht hast, deine emotionale Souveränität Schritt für Schritt ausdehnen. Was bedeutet das:

Tipp 1: Gehe aktiv in Sitationen, die du eigentlich vermeiden willst.

  1. Unsere größte Angst ist nicht, das wir klein sind, unser größte Angst ist, das wir Strahlen. Warum? Weil wir uns dann genau mit den Gefühlen konfrontieren müssten, vor denen uns unser Ego - bis jetzt - so gut geschützt hat.

    Was bedeutet das, wenn wir uns entfalten wolllen: Das wir - mit Liebe und Mitgefühl für uns selbst - aber aktiv und zielstrebig auf Situationen zugehen, die wir eigentlich vermeiden wollen, um in unsere wahre Größe zu kommen.

    In Bezug auf Affirmationen bedeutet das: nicht nur das Positive zu formulieren, sondern auch das was uns Angst macht zu integrieren.

    Eine ganzheitliche Affirmation, in dem Sinne würde heißen:

    Ich bin liebenswert und ich bin okay damit, das Menschen mich nicht lieben.

    Ich bin fähig und ich bin akzeptiere, das Fehler zum Lernen dazu gehören.

    Ich bin gut genug und meistere Situationen, in denen ich es nicht bin.

    Ich bin stark und ich akzeptiere, dass es menschlich ist auch schwach zu sein.

    Ich bin zielstrebig und gönne mir regelmäßig Pausen.

    Mir gelingt einfach alles und wenn ich scheitere, erkenne ich das Wachstum.

 Affirmationen, die dir Raum geben alle Aspekte deines Seins zu integrieren, kann der Verstand leichter annehmen, wenn du noch innere Abwehr gegenüber einigen Aussagen hast.

Es kann auch hilfreich sein, diese Polarität zu nutzen, um das tieferliegende Thema dahinter zu lösen. Nutze die Selbstaffirmation, um dir über diese innere Gegenstimme bewusst zu werden. Mittels Coaching, kognitivem Umstrukturieren oder mentalem Training kannst du diese Polarität gut auflösen und dadurch mehr und mehr in Balance kommen.

Tipp 2: Nutze Affirmationen, die deine Entwicklung berücksichtigen und bestärken!

So genannte Prozess-Affirmationen lenken deinen mentalen Fokus nicht auf das Ziel selbst, sondern auf die Entwicklung, die zu dem neuen Ergebnis führt.

Typische Elemente solcher Affirmationen sind:

  • immer mehr

  • mit jedem Tag

  • ich fühle mich besser und besser

  • mit jedem Schritt

Anders als Zustand-Affirmationen beschreiben Prozess-Affirmationen eine Entwicklung und damit bestätigen sie auch bereits sehr kleine Fortschritte.

Wir entwickeln uns alle ständig weiter. Nichts bleibt stehen, alles ist im Fluss. Deshalb fühlt es sich auch so stimmig an, wenn du dir Dinge sagst, wie: “Ich liebe mich jeden Tag ein bisschen mehr”. 

Du kannst auch neutralere Affirmationen nutzen, die sich richtig für dich anfühlen, wie “Ich lerne mich selbst zu lieben”. Diese Art von positiven Aussagen funktionieren so gut, weil sie mit deiner inneren Überzeugung übereinstimmen und Perfektionismus keine Chance lassen.


Tipp 3: Wende Affirmationen an, die Tatsachen beschreiben

Wenn ich im Coaching mit dem Unterbewusstsein arbeite, dann nutzte ich bestimmte Sprachmuster, um den kritischen Verstand zu überwinden.

Das kritische Denken schaltet dann irgendwann ab und der Weg ins Unterbewusstsein ist frei. Du kannst das nutzen, indem du Affirmationen benutzt, die Dinge und Handlungen beschreiben, die du sowieso schon tust.
Wie: Ich stehe jeden morgen um sieben auf … nutze diese Tatsachenbeschreibungen als Rampe, um danach deine gewünschten Affirmationen zu platzieren. Damit umgehst du den kritischen Faktor. Der kritische Faktor ist so etwas wie dein innerer Bodyguard, der versucht alles beim Alten zu lassen.

Tipp 4: Variiere mit verschiedenen Formen von Affirmationen

Experimentiere mit verschiedenen Formen von Affirmationen. Fühl dich frei und passe die Affirmationen an deine Situation an. Sie müssen so formuliert sein, dass du innerlich zustimmen kannst. Außerdem sollten sie dir ein positives Gefühl geben.
Es gibt zum Beispiel Handlungsaffirmationen, Emotionsaffirmationen, Situationsaffirmationen, Zielaffirmationen oder auch Wertaffirmationen

  • ich bin glücklich

  • ich fühle mich erfüllt & frei

  • ich tue, laufe, mache, denke,

  • Ich fokussiere mich auf meine wichtigsten Werte, wie Freiheit, Liebe und Abenteurer.

  • ich lebe in einer glückliche Beziehung

Tipp 5: Formuliere deine Affirmationen als Fragen

Unser Fokus bestimmt, worauf wir uns fokussieren. Wusstest du, dass du dein Unterbewusstsein ansprechen kannst, wenn du die Affirmation als Frage formulierst?

Dann sucht unser Gehirn automatisch nach Lösungen und dein Unterbewusstsein macht sich auf die Suche, um die Aussagen zu bestätigen und Lösungen zu finden.

Das kannst du dir zu Nutzen machen und Fragestellungen als Affirmation nutzen, oder Afformationen (Warum Fragen).

  • wie kann ich jeden Tag fitter und fitter werden

  • warum ernähre ich mich gesund

  • warum habe ich den Partner für mein Leben

  • wie kann ich mein Ziel erreichen

  • was ist jetzt der eine nächste Schritt, der mich weiterbringt

  • was liebe ich an mir?

Tipp 6: Liebe was ist und nutze dein authentisches Körpergefühl

Affirmationen sollen nicht Puderzucker auf deine Emotionen streuen, sondern dir einen ordentlichen Boost verleihen, um deine Motivation, dein Selbstvertrauen und dein positives Mindset zu stärken.

Alison Wood Brooks von der Harvard Business School hat festgestellt, dass es wesentlich wirksamer ist die eigenen Körperempfindungen ehrlich positiv zu berücksichtigen, anstatt etwas zu behaupten, was gar nicht existiert.

Wenn du also bei Ängsten vor Publikum zu sprechen oder deine Meinung zu sagen, Angst verspürst, dann hilft es statt zu sagen: Ich bin ganz ruhig, diese Aussage an das, was du wirklich fühlst anzupassen und zum Beispiel zu sagen: ich bin aufgeregt.

So kann der Körper den Zustand als wahr akzeptieren.

In der Studie von Brooks wirkten die Menschen, die gesagt haben: „Ich bin aufgeregt“ auch überzeugender.

Sie wirkten auf objektive Beobachter kompetenter und selbstbewusster und fühlten sich selbst auch so.

Also: Unser Unterbewusstsein ist hochintelligent und gibt dir direktes Feedback, so dass du deine Affirmationen immer anpassen kannst.

Tipp Nr. 7 Verbinde deine Affirmationen mit Handlungen

Handlung und Umsetzung setzt immer eine Hebelwirkung in Gange. Je mehr du neu ins Handeln kommst, umso leichter wird es.

Deshalb komme in die Umsetzung und handele als ob.

Wer bist du, wenn die Affirmation deine Realität ist.
Was tust du, damit die Affirmation Realität wird.
Was tut die Version von dir, die die gewünschte Affirmation mit jeder Zelle ihres Körpers lebt.

Auch hier wirkt wieder das Gesetz von kognitiven Dissonanz. Das bedeutet: je mehr du entsprechend deiner Affirmationen handelst, umso glaubhafter werden sie für dich.

„In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch.
Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen.
Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfen, die sich kein Mensch vorher je so erträumt haben könnte.
Was immer du kannst, oder dir vorstellst, dass du es kannst, beginne es.
Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie.
Beginne jetzt!'“

with love

& passion

Heike

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